Drei Spiele, drei Siege, 4:0 Tore, Platz eins! Der VfB Bottrop ist nach drei Spieltagen die einzige Mannschaft in der Landesliga Gruppe 2 am Niederrhein, die eine blütenweiße Weste vorweisen kann.
Am vergangenen Sonntag gewann der VfB vor über 200 Zuschauern im heimischen Jahnstadion mit 1:0 gegen Blau-Gelb Überruhr. Schon nach drei Minuten erzielte Raphael Steinmetz einen Treffer, der am Ende auch das Tor des Tages sein sollte.
1:0 gegen Klosterhardt, 2:0 in Lintfort und nun das 1:0 gegen Überruhr. Auch Steinmetz weiß: "Wir sind die Minimalisten der Liga (lacht). Aber das reicht ja. Am Ende zählen drei Punkte. Wir hatten auch ein bisschen Glück, dass die Essener in der Nachspielzeit den Elfmeter verschossen haben. Aber das gehört alles zum Fußball. Dieses Spielglück muss man sich auch hart erarbeiten."
Der 30-jährige Ex-Profi von Rot-Weiß Oberhausen und des Wuppertaler SV hat sich mittlerweile beim VfB Bottrop gut eingelebt. Nach vielen Jahren bei Schwarz-Weiß Alstaden und als Konkurrent des VfB Bottrop sieht er seinen neuen Verein mit ganz anderen Augen. "Man hört ja vieles über andere Vereine. Aber ich bin hierhin gewechselt und wollte mir zunächst ein eigenes Bild machen. Ich muss ehrlich sagen, dass dieses viel positiver ist als das, was über den VfB erzählt wird. Ich bin angenehm überrascht. Mannschaft, Umfeld, Trainerteam - alles passt", berichtet Steinmetz.
Das ist nicht mehr mein Bier. Dazu äußere ich mich auch nicht. Ich wünsche meinem Ex-Klub alles Gute für die laufende Saison
Raphael Steinmetz
Und die Ergebnisse stimmen auch. Peilt der VfB Bottrop, der von vielen Landesliga-Experten als Mitfavorit angesehen wird, etwas den Doppelaufstieg von der Bezirks- über die Landes- in die Oberliga an?
Steinmetz: "Andere Mannschaften wie der FC Kray oder SV Scherpenberg haben ja auch aufgerüstet. Ich sehe eine enge Liga, die sehr spannend sein wird. Für uns gilt es zunächst einmal die nötigen Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Dann schauen wir weiter."
Stichwort Abstieg: Steinmetz' Ex-Klub Alstaden ist in der Bezirksliga nach drei Spielen und drei Niederlagen Tabellenletzter. Zuletzt sagte Steinmetz-Nachfolger Hans-Günter Bruns: "Ich habe selten so eine untrainierte Mannschaft gesehen. Der Gegner läuft doppelt so viele Kilometer wie wir. Wir sind weder im Kopf noch in den Beinen frisch und fit. Das müssen wir in den nächsten Wochen und Monaten ändern. Ich kann den Spielern schon einmal sagen, dass es eine sehr harte Zeit für sie wird."
Diese Bruns-Worte gingen natürlich auch in Richtung dessen Vorgänger Steinmetz, der in Alstaden bis zu seinem Wechsel nach Bottrop jahrelang als Spielertrainer agierte. Steinmetz meinte zu dieser Kritik: "Das ist nicht mehr mein Bier. Dazu äußere ich mich auch nicht. Ich wünsche meinem Ex-Klub alles Gute für die laufende Saison."